Vöhrumer Geschichten
Das Ehrenmal in Vöhrum
Von Sven Pleger, Werner Brandes, Uwe Schärf, Bernd Leunig und PAZ
Ehrenmal heute vor 60 Jahren eingeweiht
Gedenkfeier am Sonntag – Kriegerdenkmal ist 90 Jahre alt
Heute vor 60 Jahren ist das erweiterte Ehrenmal an der evangelischen Kirche in Vöhrum eingeweiht worden: 161 Gefallene und 83 vermisste hatte Vöhrum nach dem Zweiten Weltkrieg zu beklagen. Die Einweihung fand am 16. November dem Volkstrauertrag 1952, durch Pastor Wilhelm Faust statt.
Vöhrum. 90 Jahre alt geworden ist in diesem Jahr das an der gleichen Stelle befindliche „Kriegerdenkmal“, das an die 47 Gefallenen im Ersten Weltkrieg erinnert. „Es wurde am 25 Juni 1922 im Beisein zahlreicher Bürger eingeweiht“, zitiert Bernd Leunig aus der von ihm mit verfassten Ortschronik. Seit 1974 richtet der Ortsrat gemeinsam mit der evangelischen Kirche die Gedenkfeiern zum Volkstrauertag aus. Und so ist es bis heute geblieben. Tradition ist laut Leunig auch, dass Pastor und Ortsbürgermeister im jährlichen Wechsel die Gedenkrede halten. An diesem Sonntag ist nach dem Gottesdienst um 10.15 Uhr in der Kirche Ortsbürgermeister Ewald Werthmann dran. Weiter sind der Männergesangverein, der Kirchenchor und der Posaunenchor beteiligt. Gute Tradition ist seit 25 Jahren die Pflege des Ehrenmals durch Mitglieder des Männergesangvereins, die ehrenamtlich einmal wöchentlich bei Wind und Wetter fegen und Unkraut zupfen. „Vorbildlich“, findet Leunig.
Die Namen auf Gefallenendenkmälern erinnern daran welch schreckliches Leid Krieg und Gewaltherrschaft verursachen. Die verzeichneten Toten und Vermissten sollen den Wahnsinn des Krieges nicht vergessen lassen. Bei der evangelischen Kirche an der Kirchvordener Straße steht das Mahnmal der Kriegstoten Vöhrums des ersten und zweiten Weltkrieges.
Viele sind vermisst, und viele der Gefallenen haben ihre letzte Ruhestätte nicht in der Heimat gefunden. Für die Trauernden ein schweres Leid. Am Volkstrauertag versammeln sich dort Vöhrumer Bürgerinnen und Bürger, die den Kriegstoten und Opfern von Gewaltherrschaft aller Nationen gedenken und nicht vergessen wollen was einst geschah.
Doch was steht hinter diesen Toten die wir betrauern. Wer kann etwas über ihren Verbleib berichten?
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Uwe Schärff aus Rahlstedt ist seit vielen Jahren Mitglied bei den Hamburger Genealogen und seit einigen Jahren auch einer der Mitarbeiter
am genealogischen Denkmalprojekt. In diesem Projekt werden die Namen und weiteren Daten von den Kriegerdenkmalen, die sich ja derzeit noch in mehr oder minder gutem Zustand überall im Lande finden lassen, erfasst.
Im Folgenden ist sein Beitrag zum Mahnmal in Vöhrum veröffentlicht, welcher interessante Informationen zu einem Teil der aufgelisteten Toten enthält.
Der Originalbeitrag befindet sich auf der Webseite des Denkmalprojektes:
http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/peine-voehrum.htm
Informationen zur Genealogie finden Sie auf den folgenden Webseiten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Genealogie
http://www.genealogienetz.de/vereine/NLF/f1.html
http://www.genealogienetz.de/vereine/GGHH/
Onlineprojekt Gefallenendenkmäler
Von Ahnenforschern für Ahnenforscher
Von Uwe Schärff
Peine-Vöhrum, Niedersachsen:
An der Kirche Mahnmal für die Kriegstoten beider Weltkriege. Auf einem gestuften Sockel eine Säule mit den Namen der 47 Kriegstoten des 1. Weltkrieges (Inschrift „Den Heldentod erlitten ….“), auf der Säule die Plastik eines Stahlhelms. Die Namenssäule wird überdacht von einer Kuppel, die von vier Pfeilern getragen wird. Hinter dem Denkmal für die Kriegstoten des 1.Weltkrieges eine Mauer mit der Aufschrift „1939 Unseren Gefallenen und Vermissten 1945“, darunter 10 Tafeln mit 229 Namen der Kriegstoten des 2. Weltkrieges.
Inschriften:
1. Weltkrieg:
Den Heldentod erlitten
2. Weltkrieg:
1939 Unseren Gefallenen und Vermissten 1945
Namen der Gefallenen:
1. Weltkrieg:
Gefallenen und Vermisste des 1. Weltkrieg
2. Weltkrieg:
Gefallenen und Vermisste des 2. Weltkrieg
Datum der Abschrift: April 2004
Die Bemerkungen 1.) bis 15.) sind in “Gefallene und Vermisste” zu finden.
Beispiele weiterführender Erkundungen über www.volksbund.de/graebersuche
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Beitrag von: Genealogische Gesellschaft Hamburg e.V.
Tafel zum Gedenken der Gefallenen und Vermißten des ersten Weltkrieges
(Quelle: Werner Brandes)
Über die Suchabfrage „Geburtsort Vöhrum“ weitere Ergebnisse:
Dienstgrad, Name, Vorname, Geburtsdatum, Todesdatum und Ort, Bemerkungen, Soldat
1) Rokahr, Heinrich, Dienstgrad: Füsilier, Todes-/Vermißtendatum: 20.08.1914. [B1184616 Für den Toten konnte in den vorliegenden Unterlagen keine Grabmeldung ermittelt werden. Da der französische Gräberdienst jedoch in den 20er Jahren Umbettungen aus den umliegenden Orten jeweils auf Sammelfriedhöfe durchführte, könnte er auf der vom Volksbund hergerichteten Kriegsgräberstätte in Plaine-de-Walsch (Frankreich) als “Unbekannter” im Kameradengrab bestattet worden sein.
2) Neumann, Gustav, Dienstgrad: Gefreiter, Geburtsdatum: 05.08.1920 in Vöhrum, Todes-/Vermißtendatum: 10.11.1941, Todesort: Pronino 32 km nordwestl.Tula…….
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16) Berger, Heinrich, Dienstgrad: Soldat, Geburtsdatum: 09.11.1911 in Vöhrum-Peine, Todesdatum: 29.12.1940. [X3484400 Heinrich Berger ruht auf der Kriegsgräberstätte in Altena-Ev. luth. Friedhof (BRD). Grab 35
17) Bertram, Hermann, Dienstgrad: Unteroffizier, Geburtsdatum: 18.12.1902 in Vöhrum, Todesdatum: 13.02.1945, Todesort: Südostausgang von Sorau/Polen. [Q2388498 Hermann Bertram wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im Rahmen der Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden. Nach den dem Volksbund vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Zary – Polen.
18) Eisenträger, Willi, Dienstgrad: Schütze, Geburtsdatum: 09.04.1921 in Vöhrum, Todesdatum: 01.09.1939, Todesort: Parzymiechy. [E3966600 Willi Eisenträger wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im Rahmen der Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden. Nach den dem Volksbund vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Parzymiechy – Polen.
19) Meyer, Alwin, Dienstgrad: Gefreiter, Geburtsdatum: 05.09.1918 in Vöhrum, Todesdatum: 28.06.1941, Todesort: Nördl. d. Tasu – See. [G1679135 Alwin Meyer wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im Rahmen der Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden. Nach den dem Volksbund vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Liepaja – Lettland.
20) Müller, Gottfried, Dienstgrad: Feldwebel, Geburtsdatum: 18.12.1917 in Vöhrum, Todesdatum: 10.10.1943, Todesort: Kanadsky. [J3178952 Gottfried Müller wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im Rahmen der Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden. Nach den dem Volksbund vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Michailowka / 60 km s. Saporoshje – Ukraine.
21) Klusmann, Heinz, Geburtsdatum: 08.01.1920 in Vöhrum, Todes-/Vermißtendatum: 06.1944, Todesort: Raum Witebsk. [A2582027 Nach den dem Volksbund vorliegenden Informationen ist die o. g. Person seit 06.1944 vermisst. Beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt ein Suchantrag nach dem Verschollenen gestellt, der auch nach wie vor gültig ist und verfolgt wird.
22) Rauls, Hermann, Dienstgrad: Obergefreiter, Geburtsdatum: 03.06.1921 in Vöhrum, Todes-/Vermißtendatum: 1945, Todesort: ohne Ortsangabe – am Plattensee. [Q1410730 Hermann Rauls wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im Rahmen der Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden. Nach den dem Volksbund vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Balatonkenese – Ungarn.
23) Wöhlecke, Heinz, Dienstgrad: Oberfeldwebel, Geburtsdatum: 14.07.1909 in Vöhrum, Todesdatum: 21.06.1944, Todesort: Burg bei Magdeburg. U3116360 Heinz Wöhlecke ruht auf der Kriegsgräberstätte in Wangerooge (BRD). Block 1 Reihe G Grab 48
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Vöhrumer kümmern sich um Ehrenmalpflege
Als Dankeschön erhalten die Ehrenamtlichen jährlich 100 Euro, die sie an die Bürger-Bücherei spenden
Vöhrum. Weil die Weltkriegs-Gefallenen nicht in Vergessenheit geraten sollen, ist den Vöhrumern die Pflege ihres Mahnmals wichtig. Und genau aus diesem Grund kümmert sich mittlerweile ein fünfzehnköpfiges Team um die Sauberkeit des Platzes an der evangelischen Kirche.
Zum Hintergrund: Der stellvertretende Ortsbürgermeister Heinz Schäfer übernahm die Schirmherrschaft des Mahnmals, nachdem der Männergesangverein angekündigt hatte, die Pflege des Mahnmals nach 28 Jahren abzugeben. Aus gesundheitlichen Gründen war es den Sängern nicht mehr möglich, sich regelmäßig um den Platz rund um das Denkmal zu kümmern.
Glücklicherweise wurde kurz darauf adäquater Ersatz gefunden: So kam es, dass sich ein Vöhrumer Freundeskreis für diese Arbeit bereiterklärte. Er besteht aus Heinz Schäfer, Jörg Müller, Rudi Sommerburg, Peter Stolte und Achim Zeller. Unterstützung fanden sie bei den Altgesellen Vöhrum. Deshalb kümmern sich auch Thomas Haase, Carsten Hardt, Marc Dittombee, Christian Pirl, Sven Pleger, Torsten Keime, Holger Schütte, Björn Sommerburg, Jan Sommerburg und Frank Wittkop um das Mahnmal. Alle 14 Tage werden der Besen und die Schaufel aus dem Keller geholt, um gründlich zu putzen. „Alles in allem ist ein Ehrenamt eine gute Sache“, betont Schäfer. „Es fördert die Dorfgemeinschaft.“ Als Dankeschön erhalten die Helfer jährlich 100 Euro vom Ortsrat. „Das Geld geben wir natürlich an die Bürger-Bücherei in der Alten Pfarrei weiter. Davon werden dann neue Bücher gekauft“, erklärt Schäfer.
Das Jahr schlossen die Freunde dann mit einem gemütlichen Zusammensein und einem Gläschen Glühwein ab – zumindest diesmal blieben der Besen und die Schaufel in der Ecke stehen.lb
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