Geopfad Vöhrum-Schwicheldt
Ein Projekt der Kanal-Fuhse-Region-West im Rahmen der Dorferneuerung
Der Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen und der Heimat- und Kulturverein Vöhrum-Eixe-Landwehr e. V. haben den ersten Geopfad im Peiner Land errichtet. Der Weg entlang der Gemarkung Vöhrum/Schwicheldt ist von großer historischer, archäologischer und geologischer Bedeutung.
Die Beteiligten freuen sich über die Einrichtung des Geopfads Vöhrum-Schwicheldt, die im Rahmen eines Dorferneuerungsprogramms umgesetzt wurde. Viel Zuspruch begleitete das Projekt. Mit wissenschaftlicher Unterstützung vom Geopark-Geschäftsstellenleiter Dr. Henning Zellmer, Prof. Dr. Jörg Mutterlose aus Bochum, Kreisarchäologe Dr. Thomas Budde, Geologe Dr. Gerhard Best, örtlichen Landwirten und weiteren Beteiligten konnten nun alle Informationstafeln aufgestellt werden. Ein besonderer Dank geht an Jochen Rienau von KoRiS – Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung für die Beratung. Finanziert wurde das Projekt von der LEADER Region Peine, der Stadt Peine, dem Geopark, der Kreissparkasse und dem Heimat- und Kulturverein.
Vorausging eine jahrelange Konzepterstellung. Der Initiator Sven Pleger vom Heimat- und Kulturverein freut sich nun über die Fertigstellung und betont die Bedeutsamkeit dieses Weges: „Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist nicht bewusst, dass zum Beispiel die Ammoniten aus den Tongruben in der wissenschaftlichen Welt der Fossilienforscher und Sammler weltberühmt sind. Heute sind diese Fossilien nicht mehr zugänglich und deshalb besonders wertvoll.“
Der Geopark betreut in seinem gesamten Gebiet zahlreiche Geopfade und Geopunkte. Der Geopfad Vöhrum-Schwicheldt ist der dreizehnte Geopfad im Braunschweiger Land. Interessierte können ihn sowohl südlich von Vöhrum als auch nördlich von Schwicheldt begehen. Auf knapp einem Kilometer finden sie auf fünf Informationstafeln Erläuterungen zu frühmittelalterlichen Ringwällen, jungsteinzeitlichen archäologischen Funden auf den Dickelsbergen und Millionen Jahre alten Fossilien aus der Kreidezeit. Noch bevor die Route Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt wurde, hat dort für eine kurze Zeit eine Burg gestanden, etwas 10. bis 12 Jahrhundert. Er liegt direkt an der Hannoverschen Heerstraße, eine damals wichtige Handels- und Reiseroute.Mit der Informationstafel „Landwirtschaft gestern und heute“ wird ein aktuelles Thema aufgegriffen. Extra Texte für Kinder machen den Geopfad für die ganze Familie erlebbar. Nur eines sollte man bei einem Besuch beachten: „
“Zu beachten ist, dass der Geopfad sich auf Wirtschaftswegen der Landwirtschaft befindet, die hier stets Vorrang hat” betonen Projektleiter Dr. Zellmer und Landwirt Dirk Bartels. Die Ortsbürgermeister von Vöhrum und Schwicheldt, Dr. Ingo Reinhardt und Christian Bartscht heben hervor, dass die Infotafeln neben den hervorragenden Erklärungen unserer lokalen Historie und der Erdgeschichte auch die Verbundenheit mit unseren Dörfern stärken sollen.
Im Vöhrumer Heimatmuseum wird zurzeit noch die eigens angeschaffte Vitrine bestückt, vor allem mit den weltbekannten Fossilien und Mineralien aus Vöhrum und Schwicheldt und weiteren historischen Fundstücken. Auch ein Flyer wird dort ausgelegt, der den Lehr- und Geopfad Vöhrum-Schwicheldt erläutert.
Finanziert wurde das Projekt durch die LEADER Region Peine, der Stadt Peine, dem Geopark, der Kreissparkasse und dem Initiator Heimat- und Kulturverein Vöhrum-Eixe-Landwehr e.V.
Er reicht von Wolfsburg im Norden bis Allstedt im Süden. Die Autostadt trägt ihren Namen erst seit 1945. Auf Schloss Allstedt, Station der Straße der Romanik, hielt Thomas Müntzer 1524 die legendäre Fürstenpredigt. Sie markiert den Übergang zur Neuzeit. In ihr sind einfache Menschen der Obrigkeit gegenüber nicht mehr zum bedingungslosen Gehorsam verpflichtet. Menschen sind es schließlich, die im Fokus der UNESCO Global Geoparks stehen. Verstehen, wie Landschaften entstanden, in denen wir leben oder uns erholen, setzt die Kenntnis geologischer Prozesse voraus.
Fenster in die Erdgeschichte sind Geotope. Es sind Bildungen der Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. In den Grenzen des 9.646 km² großen Geoparks Harz ⋅ Braunschweiger Land ⋅ Ostfalen ist die Dichte solcher Geotope groß. Hinzu kommt deren außergewöhnliche Vielfalt. Sie ermöglicht Einblicke in alle Erdzeitalter.
Wo sich der Harz aus dem Braunschweiger Land heraushebt, gilt ein Teilgebiet des Geoparks als die Klassische Quadratmeile der Geologie. Reich an silberhaltigen Erzen, wegen der fruchtbaren Böden sowie der Verfügbarkeit der Energieträger Holz und Wasserkraft war das Gebiet des Geoparks ein Machtzentrum des Heiligen Römischen Reichs. Die Kaiserpfalz Goslar und weitere Königspfalzen, darunter Pöhlde, Tilleda oder Werla, erinnern daran. Ein Jahrtausend später war die Region dann sowohl ein Zentrum der Pflanzenzüchtung als auch der Industrialisierung. In Alexisbad im Harz wurde 1856 der Verband Deutscher Ingenieure gegründet.
Außer als Industrie- und Forschungsstandort ist die Geoparkregion heute eines der wichtigsten Reiseziele in Deutschland. Naturparke im Harz und der Naturpark Elm-Lappwald sind ausgedehnte Erholungslandschaften. Der Brocken ist mit 1.141 m über NHN zugleich höchster Berg des Geoparks als auch des Natur- und Nationalparks Harz. Junge Menschen aus der ganzen Welt studieren im Geopark an den Universitäten und Hochschulen in Braunschweig, Clausthal-Zellerfeld, Halberstadt, Nordhausen und Wernigerode. Hier lebt Kultur!
Die Geschäftsstellen des Geoparks finden Sie in Quedlinburg, Hohe Straße 6 (Regionalverband Harz) und Königslutter, Niedernhof 6 (Geopark-Trägerverein Braunschweiger Land – Ostfalen). Beide Verbände sind alleinige Gesellschafter der Geopark Harz ⋅ Braunschweiger Land ⋅ Ostfalen GbR, die den gleichnamigen UNESCO Global Geopark trägt. K. G.
Im Rahmen der Aufstellung des Dorfentwicklungsplanes Peine West in 2016 wurde dieses Projekt eingebracht und ausgearbeitet. Das Projekt wird eng verknüpft mit einer Erlebnisbroschüre der Kanal-Fuhse-Region-West, die u.a. Radtourenvorschläge für die Naherholung beinhaltet und auf die Tongrube als einen Erlebnispunkt hinweisen wird. Aufgrund seiner Wirkung über die Grenzen der Dorfregion hinaus hat das Projekt im Dorfentwicklungsplan eine hohe Priorität erhalten. Eine Förderung als Maßnahme der Dorfentwicklung ist jedoch unrealistisch.
Der Landkreis Peine ist am 24. Mai 2016 dem Trägerverein des UNESCO-Geoparks Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen beigetreten. Ein konkreter Vorschlag für ein Projekt in diesem Rahmen war die Einrichtung eines Geopunkts an der Tongrube Vöhrum/Schwicheldt inkl. Dauerausstellung im Heimatmuseum und Broschüre. Entstanden ist nun ein Geopfad mit 5 Hinweistafeln zu den geologischen und kulturhistorischen Besonderheiten an der Hannoverschen Heerstraße. Proktleitung: Dr. Henning Zellmer (Geopark) und Sven Pleger (Heimat- und Kulturverein Vöhrum-Eixe-Landwehr e.V.)
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