Wildruhezonen in der Vöhrumer Feldmark

Realverband der Vöhrumer Feldmark

Nachtrag im August 2019:

Ein herzliches Dankeschön von den Initiatoren der Wildruhezonen an alle Nutzer unserer Feldmark!

Die Wildruhezonen wurden während der Brut- und Setzzeit 2019 von allen Nutzern respektiert und in Frieden gelassen. Die Beobachtungen haben gezeigt, dass sich mehrere Fasan- und sogar Rebhuhngesperre, also die Altvögel mit der Aufzucht der Jungvögel, in diesen Zonen etablieren konnten. Das ist ein sehr großer Erfolg dieser Wildruhezonen.

Im Moment wird diskutiert, ob die Wildruhezonen zum Winter hin wieder freigegeben werden sollen, da sie ja auch eine Einschränkung des öffentlichen Raumes bedeuten. Andererseits stellen diese Zonen auch im Winter einen Rückzugsraum des Niederwildes dar.

Wie ist Ihre Meinung dazu? Gerne können Sie mich unter henrik.stellfeldt@email.de kontaktieren.


Frühling 2019

Hase, Kaninchen, Fasan, Rebhuhn, Lerche, Wachtel…das waren einst verbreitete Bewohner unser Vöhrumer Feldmark. Leider sind sie heute kaum noch anzutreffen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe:

–        Heimische Prädatoren (Beutegreifer, Räuber) des Niederwildes, wie Fuchs, Krähe & Co kommen als Kulturfolger in unserer vom Menschen dominierten Landschaft gut zurecht und sind auf Grund ihres breiten Nahrungsspektrums kaum Einschränkungen unterworfen.

–        Neozoen, also Tiere die sich in Gebieten ansiedeln, in denen sie vorher nicht heimisch waren, wie Waschbär und Marderhund, sind auch in Vöhrum bereits anzutreffen und nehmen Gelege und Jungvögel als Beute an.

–        Durch die Intensivierung der Landwirtschaft ist in den letzten 50 Jahren die Artenvielfalt der Nahrung (Pflanzen und Insekten) immer mehr eingeschränkt worden.

–        Weichender Lebens- und Rückzugsraum, wie Feldränder und –hecken.

–        Jeder Meter der Feldmark ist durch Landwirtschaft und Erholungssuchende – oftmals mit Hunden – erschlossen.

Der Realverband Vöhrum als Eigentümer und Unterhalter der Wege in der Feldmark hat sich zusammen mit den Landwirten Gedanken gemacht, wie man den mittlerweile selten gewordenen Arten wieder eine Lebensgrundlage schaffen kann. Allen ist klar, dass eine große Artenvielfalt unser aller Lebensgrundlage ist und dass wir eine Verantwortung für eine zukünftige Artenvielfalt für unsere nachfolgenden Generationen haben.

Ein erster Ansatzpunkt ist, die Feldraine und Wegränder als unbearbeitete Refugien wieder sich selbst zu überlassen. Die heutige Landwirtschaft ist in der Lage und auch dazu verpflichtet, Dünger und Spritzmittel so auf das Feld aufzubringen, dass nichts mehr über die Feldgrenze hinausgetragen wird. Das Schlegeln oder Mähen der Wegränder erfolgt erst nach der Brut von Vögeln und nach der Blüte der wichtigsten Pflanzen. Weiterhin gilt es, diese Refugien am Feld- und Wegrand auch vor Störungen durch KFZ, Radfahrern und Fußgängern zu schützen. Naherholungssuchende sind gerne gesehen, sollen aber angehalten werden, auf den großen Wegen zu bleiben und die kleinen Feldwege den Wildtieren zu überlassen. Dafür sind jetzt einige Wege, die auch landwirtschaftlich zurzeit nicht genutzt werden, mit einer Sperre und einem Schild versehen worden. Wir hoffen, auf das Verständnis und die Einsicht der Vöhrumer Bürger, dass diese Maßnahme zum Wohle aller durchgeführt wird und dass sich alle an das Wegeverbot zum Wohle der Wildtiere halten.

Der Realverband als Eigentümer und Unterhalter der Wege in der Vöhrumer Feldmark,

im Auftrag: Henrik Stellfeldt

Hinweisschilder Wildruhezone – Vöhrumer Feldmark