Archäologische Feldbegehung auf der mittelalterlichen Dorfwüstung „Groß Vöhrum“
Termin:
Sonntag, 10.03. 2024, 13.30 bis spätestens 18 Uhr
Leitung/Führung/Referent:
Thomas Budde M.A. , Archäologe
Veranstalter:
„Archäologie Peiner Land“ und Heimatverein Vöhrum
Treffpunkt:
Heimatstube Vöhrum, Kirchvordener Straße 36 (gegenüber der Ev. Kirche bzw. Rossmann-Filiale – mit genügend Parkmöglichkeiten)
Kosten/Bedingungen:
Kostenlos, keine Anmeldung erforderlich. Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung empfohlen.
Kurztext:
In der Vöhrumer Heimatstube – im Obergeschoss des Gemeinschaftshauses und Dorfmuseums erfolgt eine Einführung in das Thema archäologische Feldbegehungen mit Erläuterung typischen Fundmaterials, das man im Bereich untergegangener mittelalterlicher Dörfer auf Äckern finden kann. Anschließend wird die wüste Dorfstelle „Groß Vöhrum“ am Nordrand der Ortslage Vöhrum (OT Landwehr) mit dem Auto oder Fahrrad aufgesucht und mindestens anderthalb Stunden begangen. Die Entfernung von der Heimatstube zur Fundstelle beträgt etwa 0,7 km. Abschließend erfolgt die Auswertung der aufgelesenen Funde mit dem Archäologen in der Heimatstube. – Das untergegangene Dorf „Groß“- oder „Alt-Vöhrum“ oder „Groten Vorden“, wie es in Urkunden heißt, gilt als eine von drei mittelalterliche Keimzellen des heutigen Dorfes Vöhrum. Sie lag auf dem Südhang der Landgrabeniederung, unmittelbar nördlich der heutigen Ortslage von Vöhrum-Landwehr. Den bisherigen archäologischen Funden und Luftbildentdeckungen zufolge war es offenbar eine Reihensiedlung (Hufendorf) aus aneinander gereihten Höfe von mindestens 400 Metern Länge. Urkundlichen Quellen und Funden zufolge ist es im 16. Jahrhundert größtenteils verlassen worden. Die Bewohner dürften ins heutige Vöhrum, dem Altdorf um die Kirche herum, gezogen sein. Dabei mag die Lage direkt im Grenzbereich der Fürstentümer Hildesheim im Süden und Braunschweig-Lüneburg (Celle) im Norden eine Rolle gespielt haben. Von kriegerischen Ereignissen wie den zahlreichen Fehden war der Ort vermutlich stark betroffen. Der Ursprung Groß Vöhrums ist noch weitgehend unklar. Älteste Funde reichen vor das Jahr Tausend zurück, aber es mangelt noch an archäologischen Forschungen. Der Wissensstand könnte durch die Feldbegehung bei guter Beteiligung deutlich verbessert werden. Als Fundverbleib sind – für Ausstellugungszwecke – die Heimatstube und ansonsten der archäologische Fundus der Stadt Peine vorgesehen. Wer aber seine Funde unbedingt behalten möchte, muss sie vorher archäologisch aufnehmen lassen.
Text:
Thomas Budde M.A., Abbensen den 04.02. 2024